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1812, 27.Jan. 1840 Zigarrenfabrik i.d.Neustadt

Gießen. Gailsche Tabakfabrik gegründet.
Kreuzplatz, Ecke Sonnenstraße

Wiki, Juli 2012
Gail’sche Zigarrenfabrik

Die Gail’sche Zigarrenfabrik (auch Georg Philipp Gail A.G.) mit Sitz in Gießen war eine der ersten Tabakfabriken in Hessen und gehörte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu den führenden Herstellern von Zigarren in Deutschland und den USA.
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Die Vorgeschichte in Dillenburg im 18. Jahrhundert

Die Vorgeschichte der Gailschen Zigarrenfabrik liegt in Dillenburg, wo der Großvater des späteren Firmengründers Georg Philipp Gail, ein Kolonialwarenhändler, Ende des 18. Jahrhunderts die Herstellung von Rauchtabak aufgenommen hatte.

Das zur Grafschaft Nassau-Dillenburg gehörende Dillenburg kam im Zuge der Rheinbundakte 1806 zum Rheinischen Bund und wurde Bestandteil des von napoleonischen Einfluss regiertem, neugegründeten Großherzogtums Berg. Mit der Einführung des französischen Tabakmonopols – d.h. Herstellung und Verkauf von Tabakwaren aller Art nur durch staatlich konzessionierte Betriebe – durch Napoléon Bonaparte im Jahr 1810 kam es 1811 auch zur Beschlagnahme des Tabaklagers im Hause Gail.

>>> 1812: Gründung der Gail’sche Tabakfabrik als erste Gießener Tabakfabrik

Georg Philipp Gail (1785–1865), der Enkel des Dillenburger Kolonialisten, beschloss daher, ins nahe gelegene Gießen auszuweichen. Gießen gehörte in dieser Zeit zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt, wo zum einen Monopolfreiheit herrschte, zum anderen auch die Tabaksteuer deutlich niedriger war. Zudem gab es in der Provinz Oberhessen damals keine nennenswerte Tabakwarenproduktion. Mit einem Startkapital von 700 Gulden kam es am 27. Januar 1812 zur Gründung der Ersten Gießener Rauchtabakfabrik am Kreuzplatz/Ecke Sonnenstraße mit zunächst acht Mitarbeitern – der Grundstein für das erste Industrieunternehmen der Stadt war gelegt. Neben Pfeifentabak wurde auch Schnupftabak hergestellt, später auch Kautabak. Die Ausweitung der Produktion machte bald den Erwerb eines größeren Gebäudes notwendig: 1825 erwarb Georg Philipp Gail für 16.000 Gulden die „von Gatzertsche Besitzung“ in der Neustadt.
1840: Die Zigarrenfabrik Georg Philipp Gail

Am 15. November 1840 begann Gail in einer neugegründeten Firma, der Zigarrenfabrik Georg Philipp Gail, erstmals mit der Herstellung von Zigarren – einem Produkt, welches die Firma zu einer außerordentlicher Blüte bringen sollte und bald die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region um Gießen bestimmte, da sich neben Gail im Raum Gießen noch mittlerweile zahlreiche weitere Tabaks- und Zigarrenfabriken etabliert hatten. Zunehmende Tabakimporte aus Übersee verbilligten zudem in den folgenden Jahren den Rohstoff Tabak, sodass Tabakwaren für breite gesellschaftliche Schichten erschwinglich wurden. Begünstigt wurde dies alles durch den rasant fortschreitenden Ausbau des Eisenbahnnetzes, 1852 erhielt auch die Stadt Gießen Bahnanschluss....

Kategorie:  Chronologie
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