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1833, 3.4. 21:30
FfM: Überfall der Konstabler WacheFrankfurter/ Gießener/ Polen
"Aktenmäßige Darstellung..." (Beginn Göm 39, erstellt März 1834)
GöM.102
- da von den Beteiligten keine in Haft oder Untersuchung sind (d.h. alle sind geflohen oder tot) bleibt vieles im Dunkeln
.....
104
- der Major an der Spitze
- Lubanski und Scribaim ersten
- Schüler im 2. Glied seien sie durch eine Enge Gasse auf die Zeil marschiert seien...
- Punkt halb zehn unter dem Ruf:
"Es lebe die Freiheit"!
Freiheit und Gleichheit!!
Revolution!"
- Sturm auf die Konstabler Wache
- Posten vor dem Gewehr durch Bajonettstich schwer verwundet
- unter Komando des Zwick in der Wachstube Gewehrsalve auf die Soldaten
- Soldat Annacker tot
- Scheiben der Wachstube eingeworfen
- "Wollt ihr heraus ihr Hunde!
- die von den Gewehren abgeschnittenen Soldaten fliehen durch die Hintertür in den Hof des Zeughauses
- nachsetzende Aufrürer erstechen den Soldat Schweikhofer
- Teil der Aufrührer stürmen in den ersten Stock mit den Arrestzellen
- In einem Teil der Zellen waren mit politischen Gefangenen belegt (8 Personen mit Namen)
- diese waren wg. eines Befreiungsversuch des Frankfurter politische Scriftsteller im Oktober 1832 inhaftiert
- der Gefangenenwärter war gerade im Wirtshaus
- als die Ehefrau die Meuterer kommen hörte, öffnet sie die Zellen von drei Gefangenen, Bürgersöhne die wg. gewaltsamer Widersetzlichkeit gefangen saßen
- sie bittet diese um Hilfe
- der Bürgersohn Henkelmann wollte, nachdem der Wärtersfrau das Bajonett auf die Brust gesetzt wurde helfen 104
- Henkelmann bekamm daraufhin (nach Schülers Angabe von Zwick) einen Stich in den Unterleib, so dass er nach wenigen Stunden starb 105
- nach sechs Bajonettstichen in die Kleider sah die Wärtersfrau sich genötigt die Gefängnisschlüssel herzugeben, ihre Magd und der Knecht öffneten die Gefängnisse der genannten "Liberalen"
- Befreier rufen: Kommt heraus, ihr seid unsere Freunde, ihr seid frei!
- als zwei der Befreiten erklärten, dass sie in ihrem Arrest bleiben wollten, wurde ihnen befohlen herauszukommen, andernfalls würden sie erschossen
- mehreren wurden Gewehre gegeben um sich den Aufrührern anzuschließen
- ob sie das taten ist nicht erwisen aber anzunehmen
- als der befreite Franz Rottenstein mit dem zugestellten Gewehr die Treppe runtergehen wollte, um für den tötlich verwundeten Henkelmann einen Wunarzt zu holen, bekam er mit einem Gewehrkolben einen Schlag auf den Kopf
- nun rief Rottenstein Es lebe die Freiheit!, da umarmte und küsste ihn der Schläger und rief "Verzeihung Bruder!"
- Inzwischen war aufgrund des Lärmes Gefangenen wächter Kreis nach Hause geeilt
- als er nach dem verwundeten Henkelmann sehen wollte, erhielt er einen Stich in den Rücken und fiel bewußtlos um
- die Brutalitäten veranlassten die Befreiten Rottenstein und Neudecker sich mit Gewehren an die Treppe zu stellen, um Kreiß und seine Familie vor ferneren Brutälitäten zu schützen
- sie später mit Gefahr in ein anderes Haus gebracht 105
- als ein Teil der Wachmannschaft zur Wachstube zurückkehrten wurde gleich nach ihnen geschossen wonach sie sich zerstreuten und namentlich vier derselben in die Baron von Rothschildsche Wagenremise hinter der Konstabler wache flüchteten, wo sie bis zum folgenden Morgen verborgen blieben
-
- Die Aufrührer warfen die Gewehre der Wachsoldaten auf die Straße 106
- forderten die durch den Lärm Herbeigeeilten auf, sich zu bewaffnen
- Die Aufforderungen blieben jedoch, obgleich die Aufrührer selbst einigen Personen die Waffen aufnötigen wollten, ohne Erfolg
Rufe:
"Freiheit, Freiheit!
herunter mit den Fürsten!
nieder die Hunde!
heute ist der Tag , wo Deutschland befreit wird!
- In ganz Deutschland gibt es in diesem Augenblick ähnliche Auftritte.
- es gilt für die Freiheit!
- es geht ja diese Nacht in ganz Deutschland los!
- Es gibt Schwierigkeiten die Kanonen an die Kanonen aus dem Zeughaus zu kommen 106
- Schmiedemeister Hubaleck in der Friedbergergasse soll Hämmer und Hebeisen herausgeben um das Tor in der Fahrgasse aufzubrechen
- der löscht sein Licht
- mit Schüssen ins Fenster wollen sie das Ziel erreichen und die Tür einschlagen
- An der Konstablerwache entsteht großer Lärm, vermutlich durch das anrückende Militär
- die 5 Meuterer verlassen die Friedbergergasse und eilen zu ihren Genossen 107
Kategorie: Chronologie
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