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Büchner, Wilhelm - Ältester Bruder Georgs
Apothekergehilfe, Chemiker, Fabrikant, Politiker

*Stockstadt 2.8.1816, + Pfungstadt 14.7.1892

> Büchner 0> Familie

BüKat.2012, 106
BoeBruSa 25

Die Welt 11.10.08
Die fabelhafte Büchner-Bande

Eine Familienbiografie erzählt von den wohl begabtesten Geschwistern des 19. Jahrhunderts Von Uwe Wittstock
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"Wilhelm Büchner (1816-1892)

Wilhelm kam drei Jahre nach Georg zur Welt. Er wurde in der Familie zunächst "der dumme Bub" genannt, entpuppte sich später, wie sein Bruder Alexander in einem Nachruf schrieb, als "bunter Schmetterling", der "seiner Familie und dem ganzen Lande zur höchsten Zierde gereichte." Tatsächlich war Wilhelm der Geschäftstüchtigste unter den Geschwistern. Er studierte Chemie beim großen Justus Liebig in Gießen und gründete 1841 in der Waschküche der Eltern seine erste chemische Fabrik. Dort gelang ihm die synthetische Herstellung des Ultramarin-Pigments, eines begehrten Farbstoffs der zuvor nur aus dem Halbedelstein Lapislazuli hergestellt werden konnte.

Die Erfindung war eine Sensation, und Wilhelm konnte bald große Fabrikanlagen, erst in Darmstadt, dann in Pfungstadt, aufbauen. Seine Farbe entwickelte sich zum internationalen Erfolg, auf den Weltausstellungen in London, Paris und Wien wurde sie mit Auszeichnungen bedacht. Doch blieb Wilhelm als Unternehmer den sozialen Idealen seiner Familie verbunden. Lange vor Bismarck richtete er zugunsten seiner Arbeiter eine firmeneigene Betriebskrankenkasse ein. Dazu ließ er sich als Anhänger der Republik mehrfach in Hessische Landtage wählen, die allerdings wegen ihrer liberalen Haltung zweimal umgehend wieder aufgelöst wurden. 1877 zog er als Abgeordneter in den Reichstag ein, in dem er gegen die Verfolgung der Sozialisten kämpfte - denen er in einem von ihm geschaffenen "Verein zur Förderung des Wohls der Arbeiter" wieder eine öffentliche Stimme zu geben versuchte."
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