Erste Eingabe: | 15.04.2013 |
Letzte Eingabe: | 21.10.2024 |
aus Lg. Hessen-Kassel
1803/07, 1814/66 - Ludwig IX Kurwürde 1803, 15.5.
> HessChron, 148
> wiki Kurfürstentum Hessen
wiki 2013-04:
Kurfürstentum Hessen
>>> historische Territorium Kurfürstentum Hessen, das bis 1814 die Landgrafschaft Hessen-Kassel war.
>>> 1866 wurde der Staat durch preußische Truppen besetzt und preußische Provinz – vgl. Hessen-Kassel (Begriffsklärung).
>>>Bundesstaat des Deutschen Bundes
Landeshauptstadt Kassel
Regierungsform Monarchie
Staatsoberhaupt Kurfürst (schon ab 1803)
Dynastie Haus Hessen
Bestehen 1814-1866
Fläche 9.370 km²
Einwohner 754.100 (1865) [1]
Bevölkerungsdichte 81 Einw./km² (1865)
Entstanden aus Landgrafschaft Hessen-Kassel / Königreich Westphalen
Aufgegangen in Preußische Provinz Hessen-Nassau
Das Kurfürstentum Hessen war ein im Wiener Kongress restituierter Staat im Deutschen Bund. Meist wurde er kurz Kurhessen genannt. Es setzte die vor dem Königreich Westphalen bestehende Landgrafschaft Hessen-Kassel fort, deren Landesherr 1803 zum Kurfürsten erhoben worden war, und wird auch heute noch in der Geschichtswissenschaft Hessen-Kassel genannt. 1866 wurde Kurhessen von Preußen annektiert.
...
Die Landgrafschaft Hessen-Kassel entstand 1567 durch eine Erbteilung der Landgrafschaft Hessen nach dem Tod des Landgrafen Philipp I. von Hessen, des Großmütigen. Der älteste Sohn Philipps, Wilhelm IV., erhielt mit Hessen-Kassel etwa die Hälfte des Territoriums einschließlich der Hauptstadt Kassel. Das Erbe der brüderlichen Linien Hessen-Marburg und Hessen-Rheinfels fiel nach deren Aussterben binnen einer Generation an Hessen-Kassel und die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.
Letzte Jahre im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation
Gleichzeitig mit dem 1803 vollzogenen Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisierung der geistlichen Herrschaften wurde der Landgraf von Hessen-Kassel zum Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation erhoben. Aus dieser Rangererhöhung leitete sich die Bezeichnung Kurhessen oder Kurfürstentum Hessen ab, obwohl bis zum Wiener Kongress das Land selbst weiterhin als Landgrafschaft Hessen-Kassel bezeichnet wurde. Zu wählen gab es für den neuen Kurfürsten nichts mehr: Das heilige Römische Reich Deutscher Nation löste sich drei Jahre später auf.
Der Reichsdeputationshauptschluss brachte dem Kurfürstentum auch territorialen Gewinn. Dazu zählten die ehemals fuldischen Ämter Salmünster, Ulmbach, Herholz und Romsthal und die kurmainzischen Dörfer Großkrotzenburg und Großauheim. Die formal noch bestehende Pfandschaft des Reiches über die Stadt Gelnhausen wurde zu Gunsten des Kurfürstentums aufgegeben. Die Landgrafschaft hatte die Stadt aber faktisch schon seit der Hanauer Erbschaft von 1736 besessen. 1806 stellten die Grafen von Degenfeld das Gericht Ramholz unter die Landeshoheit des Kurfürstentums Hessen.[1]
Dem durch Napoléon dominierten Rheinbund trat Kurfürst Wilhelm I. nicht bei und versuchte neutral zu bleiben. Daraufhin besetzte Napoléon das Land und schlug es nach dem Frieden von Tilsit 1807 nahezu vollständig dem per Dekret vom 18. August 1807 neu gebildeten Königreich Westphalen seines Bruders Jérôme zu.
...
Regenten
Tabelle der hessischen Kurfürsten
Regierungszeit Herrscher
1785–1821 Wilhelm IX./I.
Regierte bereits seit 1760 in der Grafschaft Hanau, bis 1764 durch seine Mutter, Landgräfin Maria als Vormund; erhielt 1803 mit dem Reichsdeputationshauptschluss die Kurfürstenwürde und wurde Kurfürst Wilhelm I.; musste von 1806 bis 1814 dem napoleonischen Königreich Westphalen weichen; hatte seit dem Wiener Kongress das persönliche Prädikat „königliche Hoheit”
1821–1847 Wilhelm II.
Floh 1831 aus Kassel und überließ seinem Sohn die Regierungsgeschäfte
1847–1866 Friedrich Wilhelm
Regierte bereits für seinen Vater ab 1831 und ging nach der preußischen Annexion 1866 ins Exil; dort 1875 verstorben, ohne einen thronberechtigten Erben zu hinterlassen
Kategorie: Orte
Filter: * 1789-Vormärz-'48 * Hessen *