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Erste Eingabe: 19.01.2013
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Giessen, Hofgericht, überhaupt
Demagogenverfolgung

Anf. 19.Jh.-1879

> anch Auflösung des Samtgerichts
bis zur Kompetenzverlagerung an das dt. Reich

1835 Präsident desselben:
wiki 2013-1
Carl Ernst Freiherr von Preuschen (* 1781; † 17. März 1856 in Darmstadt) war ein deutscher Richter im Kurfürstentum Hessen, zuletzt Präsident des Hofgerichts in Gießen. Im Vormärz war er ein sog. Demagogenverfolger.

Preuschen studierte bis 1802 Rechtswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und war seit 1799 Mitglied des Corps Onoldia.[1] 1804 trat er in den kurhessischen Justizdienst. In den Befreiungskriegen kämpfte er – wie Georg Wilhelm Wagner, Christian Buri und Ludwig Hassenpflug – als Hauptmann im hessischen Freiwilligen–Jägerkorps.[2]

1817 wurde er Richter am Oberappellationsgericht Darmstadt. Nach den Karlsbader Beschlüssen leitete er einen großen Teil der Untersuchungen gegen „revolutionäre Umtriebe“ in Hessen.

>> 1819 als Vertreter Kurhessens in die „schwarze“ Mainzer Zentraluntersuchungskommission berufen, war er zuständig für die Beobachtung des politischen Treibens in Berlin und am Rhein. Zu seinen Aufgaben gehörten auch Ermittlungen gegen die Burschenschaften in Gießen, Tübingen, Marburg, Erlangen, Freiburg im Breisgau und Bonn, später auch gegen jene in Würzburg, Kiel und Rostock.[3]

>>Als einzigem Corpsstudenten in der siebenköpfigen Kommission bescheinigten sie ihm aber, dass er nicht zu den Scharfmachern gehörte. Er galt als gebildet, einsichts- und rücksichtsvoll gegenüber den Beschuldigten. Er prüfte den Tatbestand gewissenhaft und war darauf bedacht, dass die Kommission die Grenzen ihrer Zuständigkeit einhielt.[2]

>>Seit 1833 vollrichterliches Mitglied in der neuen fünfköpfigen Bundeszentralbehörde, arbeitete er mit Heinrich von Prieser zusammen.

>>1835 wurde er Präsident des (letztinstanzlichen) Hofgerichts in Gießen.[2]

Kategorie:  Lexikon
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