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Erste Eingabe: 21.02.2013
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1918, 16./17.Juli

Ermordung der Zarenfamilie durch die Bolschewiki
dabei: Zarin Alix, geborene hessische Prinzessin aus Darmstadt

Elgklou, Russlan d der Zaren,, 263f.

Neue Version des Mordvorganges und des Ortes: In einem Wald..
DNS-Proben beweisen dies.

1998, 17. Juli, am Jahrestag werden die Gebeine nach Petersburg in die St.Peter-Pauf-Kathedrale umgebettet.
s. 264

wiki 2013-02:
Ermordung der Zarenfamilie
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Von den Bolschewiki ermordete Romanows und Romanow-Angehörige (rot umrandet)

Der Mord an der Zarenfamilie durch die Bolschewiki im Verlauf des russischen Bürgerkriegs begann am 12. Juni 1918 und endete am 29. Januar 1919. Die Bolschewiki wollten die Romanows beseitigen, um einer monarchistischen Konterrevolution entgegenzuwirken. Großfürst Michail Alexandrowitsch war das erste Opfer, ehe am 16./17. Juli der ehemalige Zar Nikolaus II. samt Familie in Jekaterinburg ermordet wurde. Einen Tag später mussten sechs weitere Mitglieder sterben. Im Januar 1919 wurden die letzten vier in Haft befindlichen Romanows erschossen. Insgesamt starben 18 Romanows und viele weitere Personen aus deren Umfeld während und nach den Morden an der Dynastie.
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Der Kriegsausbruch hatte in Russland, wie in anderen beteiligten Ländern auch, zu einem Anstieg des Patriotismus geführt. Ähnlich wie in der deutschen Burgfriedenspolitik und der französischen Union sacrée kam es in Russland zunächst zur Zusammenarbeit zwischen der Regierung und der Duma, die durch den zunehmenden Misserfolg an den Fronten des Krieges jedoch wieder zerbrach. Die Duma fiel wieder auf ihr altes Ziel zurück, die Veränderung der Verfassung durchzusetzen. Die Dumamitglieder strebten in ihrer Mehrheit eine konstitutionelle Monarchie an.

Die Lage in der Hauptstadt Petrograd verschärfte sich weiter, nachdem Zar Nikolaus II. im August des Jahres 1915 den Oberbefehl über die Truppen von seinem Onkel Nikolaus Nikoljewitsch übernahm. Eine Wende an der Front blieb trotz der erfolgreichen Brussilow-Offensive aus. Die Aufgabe erforderte es, dass sich Zar Nikolaus II. fast ausschließlich im Mogiljower Hauptquartier aufhielt, wodurch Alexandra Fjodorowna faktisch zur Regentin in Petrograd wurde. Unter dem Einfluss Rasputins traf sie umstrittene Entscheidungen und entließ eigenmächtig mehrere Minister. Am 1. November 1916 hielt der Außenminister Pawel Miljukow eine berühmte Rede, in der er mehrfach die rhetorische Frage „Was ist das? Dummheit oder Verrat?“ stellte. Er bezeichnete den Ministerpräsidenten Boris Stürmer, einen Günstling Rasputins, und indirekt die Kaiserin Alexandra Fjodorowna als Landesverräter. Stürmer musste zurücktreten, und Russland stand vor der Revolution.
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In den Reihen der oppositionellen Familienmitglieder beschloss man die Beseitigung Rasputins. Felix Jussupow und Großfürst Dmitri Pawlowitsch ermordeten Rasputin im Dezember 1916. Die Zarin forderte die unverzügliche Hinrichtung der beiden Mörder, doch die Petersburger Behörden weigerten sich Verhaftungen vorzunehmen, da sie die Tat von der Bevölkerung als gebilligt ansahen. Nach gerichtlicher Anhörung verbannte der Zar schließlich die Mörder Rasputins aus der Hauptstadt – eine Tatsache, die ihnen später das Leben rettete. Die Ermordung Rasputins verschärfte die Lage, und die Erleichterung über dessen Tod hielt nicht lange an. Die Lage in der Hauptstadt begann außer Kontrolle zu geraten, nachdem die Arbeiter gegen die Regierung und den Zaren demonstrierten.
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Die Mordnacht

Am 4. Juli 1918 übernahm die Tscheka aus Jekaterinburg die Bewachung der Romanows. Sie wurde von Jakow Jurowski geleitet. In den ersten Juliwochen fiel in Moskau die Entscheidung, die Zarenfamilie hinzurichten. Lenin und Swerdlow waren zu der Überzeugung gekommen, dass ein Prozess gegen den ehemaligen Zaren zu riskant sei. Ein unschuldiger Zar hätte die Richtigkeit der Revolution in Frage gestellt. Der Rat der Volkskommissare in Moskau beschloss die Vernichtung der Zarenfamilie in Jekaterinburg. Auf keinen Fall solle sie den herannahenden weißen Truppen in die Hände fallen. Die Bolschewiki wollten den Weißen keine Symbolfigur für eine etwaige Konterrevolution überlassen.
Der Kellerraum, in dem die Zarenfamilie mit ihrem Gefolge ermordet wurde

Jurowski wurde mit der Erschießung der Familie beauftragt. An den Planungen für die Ermordung waren neben Jurowski die Bolschewiki Alexander Beloborodow und Filip Goloschtschokin beteiligt. Nachdem die weißen Armeen Jekaterinburg eingekesselt hatten, war Eile geboten. In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 ging Jurowski zum Leibarzt Botkin und wies ihn an, die restlichen Personen im Ipatjew-Haus zu wecken und ihnen mitzuteilen, dass sie sich in den unteren Teil des Hauses zu begeben hatten. Die Tscheka brachte die Gefangenen in den Keller des Hauses in einen eigens hergerichteten Raum. Den Romanows und ihrer Dienerschaft wurde mitgeteilt, dass sie zu ihrem Schutz in den Keller gebracht würden, da es in dieser Nacht zu Schusswechseln in der Stadt kommen könne. Die Zarin beschwerte sich beim Kommandanten Jurowski über den leeren Raum und bat um zwei Stühle. Jurowski ließ zwei Stühle bringen, auf denen die Zarin und ihr kranker Sohn Alexei Platz nahmen. Die anderen Anwesenden wies Jurowski an, sich in zwei Reihen aufzustellen, angeblich für ein Foto, das Moskau verlange, weil Gerüchte über ihre Flucht aufgetaucht seien. Anschließend führte er das Erschießungskommando herein. Es bestand aus vier russischen Bolschewiki und sieben ungarischen Kriegsgefangenen. Jurowski eröffnete dem Zaren, dass die Regierung ihre Hinrichtung beschlossen hätte und sie erschossen werden würden.

Der Zar fragte noch: „Was?“, dann erschoss ihn Jurowski. Alle anderen anwesenden Schützen schossen daraufhin auf die ihnen vorher zugewiesene Person. Alexei und drei seiner Schwestern lebten noch und lagen schwer verletzt am Boden. Da die Kugeln, die auf sie abgefeuert wurden, abzuprallen schienen, gingen die Schützen dazu über, die Opfer mit dem Bajonett zu erstechen. Die Bajonette blieben jedoch zum Teil in den Miedern der Mädchen stecken. Die Zarenkinder und die Kammerfrau Anna Demidowa hatten während der Internierung im Alexanderpalast Familienschmuck in die Mieder eingenäht oder Kissen mit wertvollem Inhalt angefertigt. Am Abend der Morde trugen sie diese Mieder und die Kammerfrau Demidowa versuchte, die Schüsse mit dem Kissen abzuwehren. Daher dauerte der Vorgang der Ermordung an die zwanzig Minuten, bis auch der Letzte tot war. Der Küchenjunge Leonid Sednew war einige Stunden zuvor aus dem Hause gerufen worden und entging so der Erschießung.

Kategorie:  Chronologie
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