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1939 10.-13. September
Fliegeralarm..dem Volke Schrecken einzujagen. Tagebuch Georg EdwardTgb. Edward
s. Edward 2005
"6(f) S.219
1939: 10. September (Sonntag) – Auf Befehl der Regierung müssen alle Lichter bei Einbruch der Dunkelheit gelöscht oder wenigstens nicht auf der Strasse sichtbar sein. Es ist äusserst unangenehm und unheimlich.
6(f) S.219
1939: 11. September (Mo) – Um 3 Uhr morgens Fliegeralarm. Alles stand eiligst auf, kleidete sich an und verkroch sich im Luftschutzraum im Keller. Ich selbst blieb oben auf meinem Zimmer und beobachtete den westlichen Horizont. Die Sterne leuchteten, die Nacht war ziem-lich hell. Nach kurzer Zeit vernahm man das dumpfe Summen einer Anzahl Flugzeuge von Wetzlar her. Um 4 Uhr entwarnten die Sirenen. Heute morgen wurde behauptet, die Flugzeu-ge hätten aus acht englischen Maschinen bestanden, aber ich bin der Meinung, dass es deut-sche Flugzeuge waren und dass die ganze Sache nur den Zweck hatte, dem Volke Schrecken einzujagen.
6(f) S.220
1939: 13. September (Mi) – Zum Abendessen bei den Bocks. Trotz des Krieges hoffen sie, nach Argentinien reisen zu können. Wir sind alle der Meinung, der Krieg werde drei bis vier Jahre dauern und sicherlich dem Hitler-Regiment das Ende bereiten. Wir sind aber angewidert vom deutschen Volk, das nur noch aus Sklaven besteht, die von einem bestialischen Irrsinni-gen zur Schlachtbank getrieben werden und kein Verständnis für das Verbrechen haben, das der Überfall Polens darstellt. Unsere Unterhaltung war wenig erhebend und traurig. Ich ging durch die vollständig verdunkelten Strassen nach Hause – wie eine Leichenstadt mutete es an, wie ein grosses Gefängnis."
Kategorie: Chronologie
Filter: * 1914-18-45/ WK I-II /NS *