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AbbildungKrakau-Collegium Novum. >>Ort der Sonderaktion KrakauPh psb Aug-2012

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Erste Eingabe: 13.08.2012
Letzte Eingabe: 13.08.2012

1939, 6.Nov.

Sonderaktion Krakau - 183 Uni-Angehörige werden von Deutschen in die Falle gelockt
etliche starben später in verschiedenen KL, einige bald freigelassen

Die gezielte und vergessene Vernichtung der Elite (Baseler Zeitung)

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Wiki Aug 2012:

Sonderaktion Krakau

Die „Sonderaktion Krakau“ war eine Aktion der deutschen Nationalsozialisten im besetzten Polen. Am 6. November 1939 wurden in Krakau 183 Professoren und Mitarbeiter der Krakauer Hochschulen (Jagiellonen-Universität) verhaftet und in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau verschleppt.

Verlauf

Am 6. November 1939, zwei Monate nach der Besetzung Krakaus durch das Deutsche Reich, kündigte sich Bruno Müller als Redner zu einem Vortrag über den „deutschen Standpunkt in Wissenschafts- und Hochschulfragen“ an der Jagiellonen-Universität an. Gekommen waren Professoren und Assistenten sowie einige Studenten der Krakauer Jagiellonen-Universität, der Wirtschaftsuniversität Krakau und der Berg- und Hüttenakademie Krakau. Der vermeintliche Vortrag entpuppte sich als eine Falle, und alle Teilnehmer der Versammlung, 183 Personen, wurden von einem Kommando der deutschen Sicherheitspolizei unter Leitung des SS-Sturmbannführers und Leiters des Sonderkommandos 2/I, Bruno Müller, verhaftet und in das Krakauer Gefängnis Montelupich verschleppt.
Opfer

15 Verhaftete kamen nach kurzer Zeit wieder aus dem Gefängnis Montelupich frei. Doch 168 Wissenschaftler wurden Ende November in das Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht. Zwölf von ihnen starben unter den Haftbedingungen nach kurzer Zeit; drei weitere, jüdische Hochschullehrer wurden in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet. Unter anderen kamen um:

Ignacy Chrzanowski
Antoni Meyer
Stanisław Estreicher
Michał Marian Siedlecki
Kazimierz Kostanecki
Feliks Rogoziński
Antoni Hoborski
Kazimierz Kostanecki
Jerzy Smoleński
Leon Sternbach

Die Überlebenden wurden aufgrund internationaler Proteste - sogar Mussolini ließ sich zu einer Intervention überreden - bis Oktober 1941 wieder freigelassen. Viele von ihnen starben kurz nach der Freilassung, wie z. B. Arnold Bolland, an den Folgen der Lagerhaft oder wurden, wie beispielsweise:

Adam Zdzisław Heydel
Józef Archutowski
Joachim Metallmann

erneut verhaftet und wieder ins KZ deportiert und dort umgebracht, oder wie z. B. Stanisław Klimecki bei einer Exekution getötet. Unter den Deportierten waren auch:

Aleksander Birkenmajer
Zdzisław Jachimecki
Władysław Konopczyński

Zur Erinnerung an die Opfer der Sonderaktion Krakau gibt es heute im Collegium Novum der Jagiellonen-Universität eine Gedenktafel. Darüber hinaus werden jedes Jahr am 6. November schwarze Fahnen an den Gebäuden der Jagiellonen-Universität angebracht und durch den Rektor Kränze an die Opfergräber gelegt.

Kategorie:  Chronologie
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