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Manisch (Sprache)
Rotwelschdialekt im mittelhessischen Raum.

>> www.gummi-insel.de >> Lexikon
>> "Klufterei", Klamottenmanufaktur mit manische Motiven
>> Lit: Lerch, ..das Manische... diss. 1973

>> wiki sept.2012
Dieser Artikel behandelt einen deutschen Rotwelschdialekt im mittelhessischen Raum. Für den gleichnamigen Romanidialekt der Manouches siehe Romani.
Manisch ist eine in Gießen, Marburg, Wetzlar und Bad Berleburg (Wittgenstein) als Soziolekt gesellschaftlicher Randgruppen entstandene regionale Variante des Rotwelschen. Es handelt sich um einen auf der Grundlage des örtlichen mittelhessischen bzw. Wittgensteiner Dialekts gebrauchten geheimsprachlichen Sonderwortschatz.
Sprach- und sozialwissenschaftliche Forschungsresultate

Für Gießen gilt, dass von 574 wissenschaftlich dokumentierten Wortstämmen 402 (70 %) aus dem Romani entlehnt sowie 84 (14,6 %) deutschen, 65 (11,3 %) jiddischen, 10 (1,7 %) anderssprachlichen und 13 (2,3 %) ungeklärten Ursprungs sind.[1] Auch das Berleburger Manisch weist ganz überwiegend Wortstämme aus dem Romani auf.[2]
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Die mittelhessischen Sprecher bezeichnen zwar ihre Sprache als „Manisch“ (mit dem rotwelschen Wort manisch „zigeunerisch“, aus Romani Manush „Mensch, Angehöriger der Roma“), lehnen aber für sich selbst die Bezeichnung als „Manische“ ab, unter der sie von der übrigen Bevölkerung mit den Roma zusammengefasst werden, und bezeichnen sich vielmehr als Jenische.
Gießen, Peripheriesiedlung Margarethenhütte, um 1930

Gesprochen wurde bzw. wird Manisch in Gießen insbesondere in drei Wohnquartieren, der sog. „Gummiinsel“ sowie der „Margarethenhütte“ und dem „Eulenkopf“, in Marburg in den Stadtteilen Richtsberg und Waldtal, in Wetzlar im ehemaligen „Finsterloh“ und in Bad Berleburg in der vorstädtischen Siedlung an der Lause. In Gießen seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und in Bad Berleburg bereits seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert siedelten sich dort in der Region beheimatete Familien von Sinti und von Jenischen (regionale Fremdbezeichnung: "Meckese[r]") an.
Obgleich die Sprache vom Aussterben bedroht ist und nur noch wenige Personen über einen nennenswerten Wortschatz verfügen, leben doch einige Wörter in der lokalen Umgangs- und Jugendsprache weiter. Ein Beispiel ist die Interjektion Ulai als Ausdruck des Erstaunens am Satzanfang.
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Kategorie:  Lexikon
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