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AbbildungTitel: Der Hessische Landbote

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Erste Eingabe: 14.02.2023
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2022, 24.12.: Ricker vergessen?

Rickersche Buchhandlung: Die eigene Geschihte von 1834 vergessen?
Leserbrief z. Artikel GAllg 24.12.2022

Bücher und damit auch Buchhandlungen haben in der Erinnerungskultur eigentlich eine bedeutende Rolle. Es ist etwas traurig, wenn bei einer solchen Institution eine gewisse Vergesslichkeit festzustellen ist...

Leserbrief zum Artikel 24.12.22 – Rickersche Buchhandlung

In einem [umfangreichen] Artikel über das Weihnachtsgeschäft der Rickerschen Universitätsbuchhandlung wird die Gründung der Buchhandlung im Jahr 1832 erwähnt. Ebenso der frühe Tod des Gründers Joseph Ricker. Es waren damals politisch bewegte Zeiten [was im Artikel keine Erwähnung findet]: Nach dem Wiener Kongress war auch im Großherzogtum Hessen und in Kurhessen eine Demokratiebewegung gegen die Kleinstaaterei und politische Unterdrückung entstanden. Gießener Studenten und Bürger trafen sich mit anderen hessischen Demokraten zu einem konspirativen Treffen auf der Badenburg bei Gießen (3.Juli 1834) zur Gründung eines Pressvereins. Zu ihnen gehörte der Gießener Buchhändler Ricker, der Butzbacher Theologe Weidig und der Darmstädter Student Georg Büchner. Eines der Ergebnisse war [der Beschluss, mit dem Pressverein und der Flugschrift der Hessische Landbote die Bevölkerung zu agitieren. Gegen die Beteiligten gab es umfangreiche polizeiliche Ermittlungen]. Die Beteiligten Ricker [Buchhändler] und Weidig [Theologe] starben in Untersuchungshaft, Georg Büchner starb nach seiner Flucht im Schweizer Exil. Die Geschichte der Rickerschen Buchhandlung führt uns so unmittelbar zu den Ursprüngen der deutschen Demokratiegeschichte.

Peter SCHLAGETTER-BAYERTZ

Kategorie:  Chronologie
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