schlagetter-p.de

Startseite > Bibliographie > POLEN

AbbildungSchindler Liste - Titel

(Abbildung anklicken zum Vergrößern)

Erste Eingabe: 15.08.2012
Letzte Eingabe: 10.10.2017
Schindlers Liste - Der Film von Steven Spielberg
Bezug: Besuch Spielorte in Krakau

1993 Erscheinungsjahr

Auch nach zwei eigenen Seminaren in denen im "Oskar und Emilie Lern-Zentrum" im Museum Judengasse/Frankfurt der Film Schindlers Liste behandelt wurde, war mir die Vebindung des Films mit dem Drehort und historische Ort Krakau nicht mehr bewusst.
Der Besuch in Krakau (Aug.2012) macht die Bedeutung des Films für Krakau und für die mediale Darstellung und Aufarbeitung des Holocaust deutlich.
----------------------------------------------
> wiki

>>>wiki aug.2012
Dieser Artikel beschreibt den Film Schindlers Liste. Zum gleichnamigen Roman siehe Schindlers Liste (Roman).
Filmdaten
Deutscher Titel Schindlers Liste
Originaltitel Schindler’s List
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch,
Deutsch,
Polnisch,
Hebräisch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 194 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Steven Spielberg
Drehbuch Steven Zaillian
Produktion Steven Spielberg,
Branko Lustig,
Gerald R. Molen
Musik John Williams
Kamera Janusz Kaminski
Schnitt Michael Kahn
Besetzung

Liam Neeson: Oskar Schindler
Ben Kingsley: Itzhak Stern
Ralph Fiennes: Amon Göth
Caroline Goodall: Emilie Schindler
Jonathan Sagalle: Poldek Pfefferberg
Embeth Davidtz: Helene Hirsch
Malgoscha Gebel: Victoria Klonowska
Shmulik Levy: Wilek Chilowicz
Mark Ivanir: Marcel Goldberg
Beatrice Macola: Ingrid
Andrzej Seweryn: Julian Scherner
Friedrich von Thun: Rolf Czurda
Krzysztof Luft: Herman Toffel
Harry Nehring: Leo John
Norbert Weisser: Albert Hujar
Adi Nitzan: Mila Pfefferberg
Michael Schneider: Juda Dresner
Miri Fabian: Chaja Dresner
Anna Mucha: Danka Dresner
August Schmölzer: Dieter Reeder
Hans-Michael Rehberg: Rudolf Höß
Jochen Nickel: SS-Hauptscharführer
Thomas Morris: Grun
Elina Löwensohn: Diana Reiter
Bettina Kupfer: Regina Perlman
Henryk Bista: Herr Löwenstein
Martin Semmelrogge: Waffen-SS-Mann
Erwin Leder: Waffen-SS-Offizier
Ludger Pistor: Josef Liepold
Hans-Jörg Assmann: Julius Madritsch
Oliwia Dabrowska: Das Mädchen im roten Mantel

Schindlers Liste ist ein Spielfilm von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 nach dem gleichnamigen Roman (im Original Schindler’s Ark) von Thomas Keneally.

Thomas Keneally beschreibt in dem Buch Schindlers Liste, wie Oskar Schindler (1908–1974), ein deutschmährischer Industrieller, im Zweiten Weltkrieg etwa 1200 Juden aus den besetzten Ländern Polen und Tschechoslowakei in seinen Rüstungsbetrieben beschäftigte und damit vor dem Tod im Vernichtungslager Auschwitz rettete. Sie wurden auf mehreren Listen erfasst, die er den Nationalsozialisten vorlegte, wodurch die darauf genannten Juden unter seinen Schutz gestellt waren. Die berühmte Liste wird heute beim Internationalen Suchdienst aufbewahrt.

Steven Spielberg verfilmte 1993 das Buch von Keneally und konzentrierte sich dabei auf die Phase, während der Oskar Schindler begann, Juden in seinem Rüstungsbetrieb einzusetzen, mit der unmenschlichen Behandlung der Juden konfrontiert wurde und die Idee mit der Liste bekam, bis zur Flucht der auf der Liste verzeichneten Juden.

Die Filmaufnahmen wurden zu einem großen Teil an den Originalschauplätzen im Krakauer Stadtteil Kazimierz gedreht. Andere Dreharbeiten fanden in Skarżysko-Kamienna statt.
Inhaltsverzeichnis

1 Handlung
1.1 Deutsche Besetzung Polens
1.2 Schindlers Fabrik
1.3 Räumung des Ghettos
1.4 Die Liste
1.5 Epilog
2 Filmmusik
3 Bedeutung für Spielberg
3.1 Bundesverdienstorden
3.2 Ehrenrittertitel
4 Kritiken
5 Produktionsnotizen
6 Fernsehausstrahlungen
7 Auszeichnungen
8 Literatur
9 Einzelnachweise
10 Siehe auch
11 Weblinks

Handlung

Der Film beginnt mit dem Kiddusch, einem Segensspruch, der zu Beginn des Sabbats gesprochen wird.
Deutsche Besetzung Polens

Die polnische Armee wurde von der deutschen Wehrmacht zu Beginn des Zweiten Weltkriegs besiegt. Juden, die im besetzten Polen leben, werden in Ghettos umgesiedelt. Juden aus dem ganzen Land steigen in Krakau aus einem Zug und werden auf dem Bahnsteig von deutschen Beamten registriert, die ihre Namen mit Schreibmaschinen in Listen eintragen.

Unterdessen kommt Oskar Schindler in Krakau an. Der bislang erfolglose deutsche Geschäftsmann ist mit der Hoffnung nach Polen gekommen, mit jüdischen und polnischen Zwangsarbeitern Güter für die Streitkräfte zu produzieren. Er macht einen guten Eindruck auf die Autoritäten der Besatzungsmacht, da er NSDAP-Mitglied ist und die SS-Beamten im Süden Polens mit zahlreichen Geschenken und Bestechungsgeldern überhäuft. Er wird vorgeblicher Freund des SS- und Polizeichefs von Krakau, Julian Scherner, der ihm gefällig ist, als Schindler sich als Geschäftsmann in der Region zu etablieren beginnt.
Schindlers Fabrik

Mit Unterstützung seiner militärischen Gönner erwirbt er eine Fabrik zur Herstellung von Emaille-Produkten, die er Deutsche Emailwarenfabrik (DEF) nennt[1]. Sie soll Güter wie Töpfe, Pfannen und Kochgeschirr für den Kriegsbedarf produzieren. Weder hat er ausreichend Geld, noch sind seine administrativen Fähigkeiten weitreichend, aber er kommt in Kontakt mit Itzhak Stern, einem Funktionär des lokalen Judenrats, der Beziehungen zu der nun im Untergrund agierenden jüdischen Geschäftswelt hat. Schindler vereinbart einen Handel mit den jüdischen Geschäftsleuten: Sie leihen ihm Geld für die Fabrik und erhalten im Gegenzug einen kleinen Teil der produzierten Waren. Er sagt ihnen, dass sie ihn beim Wort nehmen müssten und dass kein Gericht einem Vertrag zwischen einem Deutschen und einem Juden Gültigkeit verliehe.

Schindler erhält Geld und beginnt mit dem Betrieb seiner Fabrik. Er hält die Nationalsozialisten bei Laune und genießt seinen neuen Reichtum, während Stern die Fabrik leitet und anderen Juden hilft, die im Krakauer Ghetto eingeschlossen sind. Arbeiter in Schindlers Fabrik dürfen das Ghetto tagsüber verlassen und werden als „kriegswichtige Arbeiter“ mit dem so genannten Blauschein ausgestattet. Dies schützt sie vor Verhaftungen durch die Gestapo. Stern nutzt diese Regel, um mit seinen besonderen Befugnissen möglichst viele Menschen von der nationalsozialistischen Bürokratie als „wichtig“ einstufen zu lassen, unter ihnen auch Kinder, Senioren und schwache Menschen, die sonst verhaftet und fortgeschickt worden wären. Schindler erfährt von dem Vorgehen Sterns und ist verärgert, unternimmt aber nichts dagegen.

Unter den Juden im Ghetto entstehen Vermutungen darüber, wohin genau die „unwichtigen“ Menschen geschickt würden. Gerüchten zufolge, die sich später als wahr herausstellen, würden sie in Vernichtungslager zur Vergasung gebracht. Die meisten Menschen, die das hören, wollen dies allerdings nicht wahr haben. Eine alte Frau ruft: „Wir sind ihre Arbeitskraft! Warum sollten sie ihre eigene Arbeitskraft töten wollen?“
Räumung des Ghettos

Zu dieser Zeit kommt der SS-Offizier Amon Göth nach Krakau, um mit der Errichtung des Arbeitslagers Plaszow zu beginnen und die Kontrolle über das Ghetto zu übernehmen. Eine jüdische Ingenieurin, zuständig für Errichtung der Baracken, erklärt Göth und weiteren anwesenden Offizieren, dass ein Fundament falsch gelegt worden sei. Obwohl die Schuld wohl nicht bei ihr lag, lässt Göth sie an Ort und Stelle mit Genickschuss hinrichten, denn sie "sind nicht hier, um mit diesen Leuten zu verhandeln“. Nach der Hinrichtung der Ingenieurin befiehlt er dennoch, das Fundament abzureißen und neu zu errichten. Göth verkörpert Sadismus und Unmenschlichkeit der Nationalsozialisten. Er hat nicht nur Spaß am Töten und Quälen, sondern betrachtet beides als integralen Bestandteil seiner Arbeit und Pflichtaufgabe. Nachdem Göth und Schindler im Film einen philosophischen Disput über die verschiedenen Ebenen der Macht haben, entscheidet Göth in einer Szene zunächst, einen Jungen, der das Bad aus seiner Sicht nicht ordentlich gesäubert hatte, nicht zu erschießen. Nach einem Moment des Nachdenkens beschließt er dann doch, dass er streng sein müsse. Er erschießt den Jungen von hinten, als dieser gerade im Fortgehen begriffen ist.

Göth lässt das Krakauer Ghetto räumen, indem er Truppen losschickt, die die überfüllten Räume evakuieren und jeden erschießen, der nicht mitkommen will oder kann. Schindler beobachtet das Massaker von den Hügeln über dem Ghetto und ist entsetzt. Er fragt sich, wie er die Fabrik ohne seine Arbeiter betreiben könne. Bei einem Treffen mit Göth überredet er diesen mit immensen Bestechungsgeldern, ihm seine Arbeiter zu überlassen. Schindler beschützt nun widerwillig gering oder nicht ausgebildete Menschen in seiner Fabrik.

Während der Räumung des Ghettos präsentiert Regisseur Spielberg das „rote Mädchen“. Dabei handelt es sich um ein etwa dreijähriges Mädchen, das, alleingelassen in den Wirren der Ghetto-Räumung, ein Versteck sucht. Die Farbe ihres Mantels fällt auf, weil es – abgesehen von zwei Kerzenflammen während eines später in Schindlers Fabrik abgehaltenen Sabbats und dem Epilog – das einzige farbige Element in dem Schwarzweiß-Film ist. Beim erstmaligen Erscheinen ändert sich Schindlers Charakter. Aus dem rein profitorientierten, kaltblütigen Geschäftsmann wird ein Mensch auf dem Weg, das Richtige zu tun. Er denkt zum ersten Mal daran, seine Arbeiter vor Verfolgung und Tod zu schützen. Beim zweiten Auftreten des Mädchens wird Schindler zum Altruisten, der nicht mehr am Profit interessiert ist, sondern nur noch gewillt, das Leben seiner Arbeiter zu retten.
Die Liste

Göth ist konsterniert und Schindler schockiert, als ein Befehl aus Berlin eintrifft, der von Göth verlangt, die Leichen aller Juden, die bei Räumung des Ghettos starben, zu exhumieren und zu vernichten. Schindler wird Augenzeuge der Leichenverbrennung. Hier taucht auf einem Leichenwagen wieder das Mädchen im roten Mantel auf. Göth soll außerdem das Lager Plaszow auflösen und die Insassen nach Auschwitz deportieren. Göth bemerkt sarkastisch: „Ich werde ungefähr vier Wochen für den Papierkram benötigen – das wird ein Spaß.“ Schindler setzt durch, dass er seine Arbeiter behalten kann, um sie zu einer Fabrik in seiner alten Heimat Brünnlitz zu bringen, weg vom Holocaust, der sich nun in ganz Polen ausbreitet. Göth stimmt gegen eine Zahlung von einer Million Reichsmark zu. Um seine Arbeiter von den Zügen in die Vernichtungslager fernzuhalten, stellt Schindler mit Stern eine Liste zusammen.[2][3]

Diese Liste „begabter“ Insassen wurde als Schindlers Liste weltberühmt. Für viele Menschen aus dem Lager Plaszow entschied der Eintrag auf der Liste zwischen Leben und Tod. Abgesehen von einem Missgeschick, aufgrund dessen ein mit Frauen beladener Zug nach Auschwitz fehlgeleitet wird, kommen alle Menschen, deren Name auf der Liste steht, sicher an ihrem neuen Aufenthaltsort an. Die fehlgeleiteten Frauen kehren mit einem anderen Zug zurück, nachdem Schindler den Kommandanten des KZ Auschwitz, Rudolf Höß, bestochen hat. In Brünnlitz kontrolliert Schindler die Wächter besonders streng. Er erlaubt den Juden, den Sabbat zu feiern, und besticht mit dem Rest seines Vermögens die Nationalsozialisten. Als der Krieg in Europa endet, ist sein Reichtum aufgebraucht.

Als Deutscher, Nationalsozialist und „Profiteur von Sklavenarbeit“ (so seine Worte) muss Schindler vor der herannahenden Roten Armee fliehen. Als er sich von seinen Arbeitern verabschiedet, geben diese ihm einen Brief, in dem sie erklären, dass er kein Krimineller sei. Sie schenken ihm außerdem einen Ring. Das eingravierte Zitat aus dem Talmud wurde zum Motto: „Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt.“ Schindler fühlt sich in diesem Moment schuldig. Er betrachtet das Auto und bedauert, dass er noch zehn weitere Menschen hätte retten können, wenn er es verkauft hätte. Er zieht das NSDAP-Abzeichen vom Revers und sagt unter Tränen: „Das ist Gold. Ich hätte noch zwei Menschen dafür bekommen.“ Dann fährt er weg. Am nächsten Morgen erscheint ein russischer Dragoner und verkündet den Juden: „Ihr seid befreit worden von der Roten Armee.“
Epilog

Der Film endet in der Gegenwart zur Zeit der Filmentstehung (1993) am Grab von Oskar Schindler auf dem Franziskaner-Friedhof in Jerusalem. Untermalt von den Klängen des Lieds „Jerusalem aus Gold“ passieren die Hauptdarsteller des Films nacheinander das Grab und legen Steine darauf ab.[4] Die von ihnen dargestellten Menschen aus der damaligen Zeit gehen neben ihnen und tun dasselbe. In der Ferne ist Liam Neeson zu erkennen, der, nachdem die Schindlerjuden und die Darsteller Steine auf das Grab Schindlers legten, eine Rose auf Schindlers letzte Ruhestätte legt.[5] Auch Emilie Schindler hat einen Cameo-Auftritt: Sie selbst legt einen Stein auf das Grab ihres Mannes. [6]

Kategorie:  Bibliographie
Filter:   *  1914-18-45/ WK I-II /NS * Antisemitismus/ Rassismus * Juden * POLEN *