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AbbildungKrakau, Getto Planph psb, aug.2012

AbbildungKrakau, Getto: Platz der Gettoheldenph psb, aug.2012

AbbildungKrakau, Gettomauerph psb, aug.2012

AbbildungPogorsky, Rynek 1 - kein Hinweis auf jüd. Gettoverwaltungph psb, aug.2012

AbbildungPodgorski, Rynek 1. 1941: Jüdische Gettoverwaltungph psb, aug.2012

AbbildungPodgorski, Schindler-Fabrik heute, Museumseingangph psb, aug.2012

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Krakau, Podgorski - Ghetto
Einrichtung März 1941

> zk.psb: krakau
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> wiki
wiki aug.2012
Ghetto Krakau
Das Ghetto Krakau war ein deutsches Sammellager für jüdische Einwohner der polnischen Stadt Kraków (dt. Krakau) in der Zeit des Nationalsozialismus und befand sich südlich der Weichsel im Stadtteil Podgórze. Das ursprüngliche jüdische Viertel befindet sich dagegen im Stadtteil Kazimierz. Die deutsche Bezeichnung Ghetto, jüdische Wohnsiedlung oder Wohnbezirk verschleierte den Zweck dieses Typs eines Konzentrationslagers, weil es an einen längeren Aufenthalt glauben machte/machen sollte.[1]

Krakau wurde am 6. September 1939 von deutschen Truppen erobert. Schnell setzten sie zunächst unter der Leitung von Marek Biberstein einen Judenrat ein. SS-Oberscharführer Paul Siebert bestimmte seine Mitglieder. Vom November 1939 an mussten alle jüdischen Einwohner ab dem Alter von 12 Jahren Armbinden tragen, 53.828 davon wurden vom Judenrat verkauft.
Postkarte der Jüdischen Unterstützungsstelle - J.U.S. im Krakauer Ghetto, in der um Liebesgaben gebeten wird
Reste der Mauer um das Krakauer Ghetto (mit Gedenktafel) im Bezirk Podgorze, Oktober 2010

Am 3. März 1941 befahl der Chef des Verwaltungsdistrikts Krakau, SS-Gruppenführer Dr. Otto Wächter, die Einrichtung einer jüdischen Wohnsiedlung (Ghetto). Zum 20. März 1941 mussten alle jüdischen Bewohner Krakaus in dieses Ghetto umgezogen sein. Der jüdische Rechtsanwalt Artur Rosenzweig wurde gezwungen, den Vorsitz des Judenrats zu übernehmen. 15.000 Menschen waren in einem Stadtteil zusammengepfercht, in dem vorher 3.000 Einwohner lebten.

Nach weiteren Deportationen (1.–8. Juni und 27.–28. Oktober 1942) wurde das Gelände im Dezember in Ghetto A und Ghetto B nach vermuteter Arbeitsfähigkeit unterteilt. Das war die Vorbereitung für die endgültige Liquidation, die am 13. März 1943 begann.

Die letzten Bewohner – etwa 2000 alte und geschwächte Erwachsene und Kinder – des Ghettos A wurden am 13. und die des Ghettos B am 14. März 1943 umgebracht oder zur Zwangsarbeit oder Ermordung in Konzentrationslager deportiert: ca. 4000 Arbeitsfähige wurden ins Konzentrationslager Plaszow gebracht, 2000 Personen wurden nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

Zuvor kam es noch zu einem Widerstandsakt, einem Attentat auf das in der Stadt nur für Deutsche vorbehaltene Café "Cyganeria". Dabei wurden die Führer der Jüdischen Kampforganisation gefangen genommen und getötet (Żydowska Organizacja Bojowa).

Danach kam es zu Aufräumarbeiten, bei denen der restliche Besitz der Getöteten und Deportierten durch kleine jüdische Arbeitskolonnen verwertet wurde. Schließlich wurden einige Wochen später die letzten jüdischen Hilfspolizisten und die Mitglieder des nicht mehr benötigten Judenrats nach Plaszow gebracht und dort sofort ermordet.

Heute sind vom Ghetto nur noch Teile der Mauer an der ul. Lwowska sowie die Ghetto-Apotheke erhalten. Der Film Schindlers Liste wurde nicht auf dem GeIände des Ghettos, sondern im unmittelbar nördlich angrenzenden Stadtteil Kazimierz gedreht.
Historische Details

Das Ghetto war von dem übrigen Stadtgebiet hermetisch abgeriegelt und mit einer Mauer umgeben. Die Straßen, die in das Ghetto hineinführten, wurden von der SS streng bewacht. Jedem Krakauer Bürger war es strengstens untersagt, das Ghetto zu betreten. Teile des Ghettos waren mit einer Holzbrücke verbunden. Da dieses Ghetto zentral in der Stadt einige Wohnbezirke voneinander trennte, konnten die Bewohner Krakaus eine Straßenbahn benutzen, um auf die andere Seite des Ghettos zu gelangen. Die Wagen der Straßenbahn wurden während der Fahrt durch das Ghetto versiegelt und deren Fensterscheiben wurden zugeklebt.

Vergleiche: Verfilmungen Hitlerjunge Salomon und Hitler - Eine Karriere.
Reste der Deportation, März 1943
Fragmente, Juni 2006
Gedenken

Eine Gedenktafel an der Ghettomauer lautet:

"Hier haben sie gelebt und gelitten und sind von den Nazi-Henkern ermordet worden.
Von hier aus führte ihr letzter Weg in Vernichtungslager."

Ein Mahnmal auf dem Platz der Ghettohelden (früherer Platz der Einheit): scheinbar leere Stühle, mitten auf den Platz und an die Straßenbahnhaltestellen hingestellt. Eröffnet im Dezember 2005, von den Krakauer Architekten Piotr Lewicki und Kazimierz Łatak.
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