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Frankfurt, Hauptwache
Senkenberg-Haftort, Wachensturm 1833

1729/39, 1986 versetzt

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wiki 2013-03:

Die Hauptwache ist ein barockes Gebäude in der Frankfurter Innenstadt. Es ist namensgebend für den Platz An der Hauptwache und den unterirdischen U- und S-Bahnhof Hauptwache.

>>>Das ehemalige Wachengebäude wurde 1729–30 vom Stadtbaumeister Johann Jakob Samhaimer erbaut.
>>>Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde es zunächst bis 1954 vereinfacht aufgebaut;
>>>erst 1968, nachdem es zuvor zum Bau des unterirdischen Bahnhofs abgebaut worden war, wurde es originalgetreu neu aufgebaut und wiedereröffnet.[1]
>>>Ein erstes kleines Wachlokal, das sich seit 1671 an dieser Stelle befunden hatte, wurde 1728 wegen Baufälligkeit abgetragen. Der Rat plante ursprünglich ein zweigeschossiges Wachgebäude zu errichten.

>>>Nach Protesten der Nachbarschaft, die um den Prospekt ihrer Häuser fürchtete, entstand ein rechteckiger, eingeschossiger Bau aus dem für Frankfurt charakteristischen Mainsandstein mit einem Mansardgeschoss und einem großen Walmdach. Die Südseite bildet mit einer repräsentativen Giebelfront die Schaufassade des Gebäudes. Das Tympanon mit der darauf gestellten Trophäe, die Friese an den Fenstern der Seitenfassaden sowie die Bomben über den Mansarden stammen von dem Frankfurter Bildhauer Bernhard Schwarzenburger.

>>>Die Hauptwache war der Sitz der Stadtwehr und enthielt auch ein Gefängnis. Im Erdgeschoss befanden sich die offene Bogenhalle, dahinter drei Wachstuben für die Offiziere, Unteroffiziere und Gemeinen. Die Stuben und Kammern des Mansardengeschosses dienten als Verhörlokal sowie als Gefängnis für honette Personen.

>>>Prominentester Häftling war der Frankfurter Jurist und Ratsherr Johann Erasmus von Senckenberg, der vom 28. Februar 1769 bis zu seinem Tode am 21. Juni 1795 im südwestlichen Eckzimmer des ersten Stockwerks inhaftiert war.

>>>Gewöhnliche Arrestanten wurden in die Verliese im Untergeschoss gesperrt. Sie hießen auch Schanzerloch, weil die Gefangenen zu Ausbesserungsarbeiten an der Frankfurter Stadtbefestigung herangezogen wurden. Nach seiner Verhaftung am 31. Mai 1802 saß hier auch einige Tage der

>>>Schinderhannes Johannes Bückler und wurde von kaiserlichen Beamten verhört, bevor er am 16. Juni nach Mainz überführt und an die französischen Behörden ausgeliefert wurde.

Auf dem Platz neben der Hauptwache befanden sich im 18. Jahrhundert
>>>mehrere Richtstätten: Der 1709 errichtete, 1734 erneuerte und 1758 beseitigte
>>>Soldatengalgen und verschiedene Einrichtungen zur Abstrafung des liederlichen Gesindels: ein hölzerner Schandesel, ein Pranger sowie bis 1779 auch das
>>>Trillerhäuschen, ein hölzerner Käfig, den jedermann drehen durfte, bis dem darin eingesperrten Delinquenten übel wurde. Am Übergang zwischen Hauptwache und Zeil stand von 1731 bis etwa 1860 ein Röhrenbrunnen. Neben diesem Brunnen ließ der Rat der Stadt das Schafott errichten, auf dem am 14. Januar 1772 die Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt hingerichtet wurde.

Die in der Hauptwache stationierten Soldaten gehörten zum Linienbataillon, der regulären Armee der Freien Stadt Frankfurt.

>>> Am 3. April 1833 wurde beim Frankfurter Wachensturm auch die Hauptwache gestürmt. 1861 im Zuge der Umgestaltung des Platzes entstanden Pläne, die Hauptwache abzureißen oder zivil zu nutzen, doch verwarf der Frankfurter Senat diese Pläne bald wieder. Als Preußen 1866 die Stadt annektierte, verlor Frankfurt mit seiner Souveränität auch seine militärische Bedeutung und damit die Stadtwehr. 1869 fiel das Gebäude aufgrund des Frankfurter Rezesses an den preußischen Militärfiskus.

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