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AbbildungJ.F. Oberlinwiki

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Erste Eingabe: 18.08.2012
Letzte Eingabe: 24.04.2014
Oberlin, Johann Friedrich
Pfarrer und Sozialpionier im Elsass

1740* 31. August in Straßburg; † 1. Juni 1826 in Waldersbach)

stt-p

> wiki:
Johann Friedrich Oberlin (oft auch frz. Jean-Frédéric Oberlin) war ein evangelischer Pfarrer und Sozialpionier aus dem Elsass.
...
Oberlin war der jüngere Sohn von Johann Georg Oberlin (1701–1770), Lehrer am evangelischen Gymnasium von Straßburg, und Maria Magdalena (1718–1787), Tochter des Juristen Johann Heinrich Feltz. Der Philologe Jeremias Jacob Oberlin war sein älterer Bruder.

Oberlin studierte zwischen 1755 und 1761 in seiner Heimatstadt Theologie und wirkte anschließend im Haushalt des Straßburger Arztes Daniel Gottlieb Ziegenhagen als Hofmeister bzw. Hauslehrer. Sein damaliger Zögling Franz Heinrich Ziegenhagen sollte später ein bekannter Philanthrop und Sozialutopist werden, der 1791 Mozart mit der Vertonung eines Kantatentextes beauftragte.

>>>1763 wurde Oberlin mit seiner Dissertation „De viriumvivarum atque mortuarum mensuris“ zum Magister promoviert. Vier Jahre später bestand er mit seinem „De commodis et incommodis studii theologici“ ebenfalls sehr erfolgreich sein theologisches Abschlussexamen.
In dieser Zeit machte Oberlin die Bekanntschaft mit dem Pfarrer und Sozialreformer

>>> Johann Georg Stuber und durch dessen Einfluss gab Oberlin seinen Plan, Feldgeistlicher im französischen Heer zu werden, wieder auf. Durch Vermittlung Stubers berief man ihn

>>>1767 als dessen Nachfolger zum Pastor in die evangelische Gemeinde Waldersbach.
Dieser Ort lag im Steintal, das damals eines der unterentwickeltsten Täler der Vogesen war und durch Oberlins Wirken ein völlig neues Gesicht erhalten sollte.
Wirken in Waldersbach

Oberlin verbesserte den Obstbau, die Wiesenanlagen und die Landwirtschaft, legte Brücken und Straßen an, die er mit den einheimischen Bauern selbst baute, und gründete unterstützt von seinem Basler Freund Johann Lukas Legrand, Vater des Industriellen und Philanthropen Daniel Legrand, mehrere Industriebetriebe. Auf seine Initiative hin entstanden auch

>>>Kleinkinderschulen, deren erste, die salle d'asile in Waldersbach, von seiner Haushälterin Louise Scheppler geleitet wurde. 1785 gründete Oberlin eine Leih- und Kreditanstalt und letztendlich konnte mit deren Hilfe 1813 eine Seidenband-Fabrik in Steinthal angesiedelt werden.
Briefmarke (1954) der Serie Helfer der Menschheit

Oberlins Erziehungsgrundsatz war: "Erzieht eure Kinder ohne zuviel Strenge ... mit andauernder zarter Güte, jedoch ohne Spott." Um die Erwachsenen zu fördern, gründete er landwirtschaftliche Vereine und führte moderne Saat- und Anbaumethoden ein. Durch sein sozialpädagogisches Wirken eröffnete Oberlin auch Frauen einen Weg in die anerkannte Berufswelt.

Bei Oberlins Ankunft im Steintal lebten in den fünf Dörfern seiner Gemeinde 80 bis 100 Familien in ärmlichsten Zuständen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Bevölkerung bereits auf etwa 3000 Personen angewachsen. Die härteste Belastungsprobe bestand sein Sozialwerk in den Hungerjahren 1816 und 1817.
wiki aug.2012

Vom 20. Januar bis zum 8. Februar 1778 hielt sich der an Schizophrenie erkrankte Schriftsteller

>>>> Jakob Michael Reinhold Lenz bei Oberlin auf; diese Episode wird in Georg Büchners Erzählung Lenz geschildert, der darin in vielen Passagen auf einen entsprechenden Bericht Oberlins zurückgreift.[1]

Mit über 85 Jahren starb Pfarrer Oberlin am 1. Juni 1826 in Waldersbach und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von Fouday (dt. Urbach), im Department Bas-Rhin....

Kategorie:  Personen